Heft 1/2018, Südafrika

Tauchen nach Abalone: Im Revier des Weißen Hais

VERARMTE GANSBAAI-BEWOHNER RISKIEREN IHR LEBEN, um den illegalen Handel mit Abalonen zu betreiben. Diese streng geschützten Seeohren gehören zur Gattung großer Seeschnecken.

Noch in der Dunkelheit wurde das Boot an der Helling in Gansbaai zu Wasser gelassen. Gansbaai ist eine kleine Stadt im Gebiet des Overbergs in der Provinz Westkap. Sie wird als die „Hauptstadt des Weißen Hais" vermarktet.
Es war Sonntag, der 1. Oktober, noch nicht einmal ein Monat war seit dem jüngsten Angriff eines Weißen Hais vergangen. Diesmal befanden sich fünf Taucher in Neoprenanzügen an Bord, als ihr Skipper den engen Kanal Richtung offenes Meer durchfuhr.

Ihr Ziel war das der Küste vorgelagerte Dyer Island, neun Kilometer südöstlich, wo die Haie, die jährlich mehr als 80.000 Besucher nach Gansbaai locken, eine große Robbenpopulation auf der Suche nach Beute belagern. Acht Unternehmen veranstalten täglich Haikäfigtauchen vom kleinen Hafen aus. Andere Unternehmen haben sich auf Walbeobachtung spezialisiert. Aber die Taucher in dieser Nacht hatten anderes vor. Sie waren Teil einer Parallelwirtschaft und rissen Abalone von den Riffen vor Dyer Island, um diese auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. ...

Kimon de Greef

Der Autor ist freier Journalist und lebt in Kapstadt. Er schreibt aktuell ein Buch über die Abalone-Wilderei in Südafrika.
Wir danke für die freundliche Zusammenarbeit.
GroundUp, 11. Oktober 2017
www.groundup.org.za
https://www.groundup.org.za/article/diving-abalone-among-great-white-sharks/

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