Heft 1/2019, Südafrika

Der Bergbau wird keine Jobs nach Xolobeni bringen

DIE AMADIBA SETZEN AUF LANDWIRTSCHAFT STATT BERGBAU. Sie ermöglicht den Bewohnern der Küstenlandschaft in Pondoland nicht nur das Überleben, sondern macht sie damit auch geschäftlich erfolgreich. Der Anbau ist ökologisch verträglich und verdient Unterstützung in einer vom Klimawandel geprägten Welt. Aber die Amadiba entwickeln Landwirtschaft und Ökotourismus fast ohne staatliche Unterstützung oder Infrastruktur.

Bei einem Galadinner der Handelskammer der Ostkapprovinz im Dezember 2018 beklagte Oscar Mabuyane, Südafrikas Minister für Finanzen, wirtschaftliche Entwicklung, Tourismus und Umwelt, im Ostkap würden zu wenig Mittel erwirtschaftet. Das sei auch auf „verpasste Gelegenheiten" zur Schaffung von Arbeitsplätzen zurückzuführen. Die Bewohner müssten sich anderswo nach Beschäftigungsmöglichkeiten umschauen. Dies habe die Provinz 13 Mrd. Rand (ca. 850 Mio. Euro) gekostet, zusätzlich zu dem Verlust von 5 Mrd. Rand an Ausgleichszahlungen durch die nationale Regierung, so der Minister. Eine dieser verpassten Gelegenheiten war für ihn der Stopp der Bergbaupläne in Xolobeni infolge eines Urteils des Obersten Gerichtshofs vom November 2018 (vgl. afrika süd Nr. 6, 2018), und er bekräftigte seine Entschlossenheit, den Abbau wieder aufzunehmen, um „Arbeitsplätze zu schaffen". ...

Andrew Bennie

Der Autor ist Doktorand zu Agrar- und Ernährungsfragen in Südafrika und Mitglied von Sustaining the Wild Coast (SWC). Seine Forschung umfasst die Schnittpunkte zwischen lokaler Landwirtschaft und Widerstand gegen den Bergbau in Amadiba.
Sein englischer Originalbeitrag erschien in Daily Maverick vom 15.1.2019

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