Mosambiks Medien arbeiten in einem Klima der Unsicherheit und Angst
Von Lothar Berger
Das Klima für den unabhängigen Journalismus hat sich seit dem Amtsantritt des mosambikanischen Präsidenten Filipe Nyusi im Jahr 2015 ständig verschlechtert. Das ist die Kernaussage eines im Dezember 2022 veröffentlichten Berichts des Internationalen Presseinstituts (IPI), das im August des Jahres in Gesprächen mit Journalist:innen, Presseleuten, unabhängigen Medien und Regierungsvertretern den Stand der Pressefreiheit in Mosambik untersucht hat. Danach sind unabhängige Medien mehr denn je starker staatlicher Kontrolle, Repression und politischer Einmischung ausgesetzt. Insgesamt beklagten die von der IPI-Delegation Befragten ein zunehmendes Klima der Angst, in dem sie angesichts physischer Bedrohungen operieren müssen.
Im Pressefreiheitsindex 2022 belegt Mosambik Rang 116 von 180 Ländern, im Vorjahr war es Rang 108. Einmal, im Jahr 2006, stand das Land mit Rang 45 sogar vor den USA. Bei Nyusis Amtsantritt lag der Wert bei 85, seither geht es ständig bergab mit der Pressefreiheit in Mosambik, in der Region nur noch übertroffen von Simbabwe (137), Eswatini (131) und DR Kongo (125). ...