Heft 1/2023, Südafrika

Die Lok läuft wie geschmiert

Die südafrikanische Eisenbahngesellschaft Prasa steht vor dem Kollaps. Misswirtschaft, Sabotage und massiver Diebstahl von Kabeln und Gleisen haben dazu geführt, dass über die Hälfte von Südafrikas Streckennetz außer Betrieb ist. Die Entscheidung von Prasa, eine milliardenschwere Ausschreibung für die Überholung und Wartung der Züge an Unternehmen zu vergeben, die weder über Kapazitäten noch über Einrichtungen oder finanzielle Mittel verfügen, könnte das Unternehmen selbst zum Entgleisen bringen.

Von Tebogo Tshwane, amaBhungane

Nachdem sie in den letzten vier Jahren Millionen von Kunden verprellt und Einnahmen verloren hat, steht die südafrikanische Eisenbahngesellschaft Prasa (Passenger Rail Agency of South Africa) vor dem totalen Zusammenbruch. Die Umstände einer Ausschreibung über 7,5 Mrd. Rand für die Überholung und Wartung der alten und abgewrackten Züge könnte die bestehende Krise von Prasa noch verschärfen. Die Ausschreibung für die Generalüberholung ist ein entscheidendes Element des 173 Mrd. Rand (9,5 Mrd. Euro) schweren Modernisierungsprogramms des Unternehmens, mit dem die Infrastruktur des Nahverkehrs durch neue elektrische Züge, Signaltechnik sowie die Modernisierung von Depots und Bahnhöfen umgestaltet werden soll. Das 2014 gestartete Programm sollte Südafrikas Schienenpersonenverkehr nach jahrzehntelanger Unterfinanzierung wiederbeleben, doch in der Realität geschah genau das Gegenteil. Der erbärmliche Zustand, in dem sich Prasa befindet, ist das Ergebnis mangelhafter Verwaltung, schlechter Führung und von Diebstahl und Vandalismus, die mindestens ein Jahrzehnt lang grassierten. ...

Der hier um weitere Fallbeispiele gekürzte Beitrag erschien am 12. Dezember 2022 auf der Seite von amaBhungane – Centre for Investigativ Journalism.

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