Heft 2/2018, DR Kongo

Rechtsfreier Raum im Herzen Afrikas

DIE DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO IST SCHAUPLATZ EINER DER GRÖSSTEN HUMANITÄREN KRISEN DER WELT. Die Welt sollte nicht mehr tatenlos danebenstehen.

13,1 Millionen Hilfsbedürftige. 670.000 Flüchtlinge in Nachbarländern, 4,5 Millionen Binnenflüchtlinge. 7,7 Millionen akut hungernde Menschen. Alles mit Abstand Rekordwerte in einem Land, das bereits Jahrzehnte des Bürgerkrieges hinter sich hat.

Diese aktuellen Daten der Vereinten Nationen geben die humanitäre Krise in der Demokratischen Republik Kongo nur ungenügend wieder. Lokale Konflikte breiten sich immer weiter aus, immer mehr Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage, immer mehr Gebiete sind zugleich für auswärtige Hilfe unzugänglich.

Vor einem Jahr standen die Kasai-Provinzen um Kananga im Fokus von Gewalt und Massenflucht, heute ist es – wie früher – der Osten des Landes, von Kalemie am Tanganyika-See bis zu Bunia nahe Uganda. Nicht zufällig sind Ostkongo und Kasai die am dichtesten besiedelten Regionen des 80-Millionen-Einwohner-Landes – neben der Megacity Kinshasa, ein brodelnder Kessel der Unzufriedenheit. ...

Dominic Johnson

Der Autor ist Ressortleiter Ausland bei der taz.
Der Beitrag erschien in der taz vom 14. März 2018 unter der Rubrik „das thema". Wir danken für die freundliche Zusammenarbeit.
http://www.taz.de/!5488428/

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