SÜDAFRIKAS STROMKONZERN ESKOM STECKT IN EINER TIEFEN KRISE. Er kommt dem wachsenden Strombedarf nicht nach, Bevölkerung und Industrie leiden unter wiederkehrenden Stromabschaltungen. Nach jahrelangen Korruptions- und Missmanagementvorwürfen verkündet Südafrikas Regierung Pläne für eine zuverlässigere Energieversorgung. Skepsis bleibt.
In den vergangenen Monaten durchlebte Südafrika eine besonders intensive Runde von planmäßigen Stromabschaltungen, so genanntem Load Shedding. Die rollierenden Ausfälle, erstmals eingeführt 2007, sind die Folge einer zu geringen Stromproduktion, die den Bedarf des Landes nicht decken kann. Der Zeitraum, zu dem die Stromversorgung unterbrochen wird, wird im Normalfall im Voraus angekündigt. Der für Produktion, Leitungen und Verkauf zuständige nationale Stromversorger Eskom unterscheidet mehrere Stufen von Load Shedding. Deren bislang schlimmste, Stufe 4, macht auch unangekündigte Ausfälle erforderlich. Die Notwendigkeit, den Alltag um die Stromabschaltungen herum zu planen, beeinflusst stark den Tagesablauf vieler Südafrikanerinnen und Südafrikaner. Technische Hilfsmittel für den Umgang mit der stromlosen Zeit erfreuen sich großer Nachfrage – vom Solarlampenset bis zum Dieselgenerator. ...
Ringo Raupach