Heft 2/2020, Simbabwe

Im Griff des Wahlwahnsinns

EIN JAHR VOR DEN WAHLEN IN SIMBABWE befindet sich das Land einmal mehr im Griff des autoritären Wahlwahnsinns. Die anstehenden Nachwahlen Ende März sind ein Testfall für die für März 2023 angesetzten Präsidentschaftswahlen.

Fast fünf Jahre ist es her, dass Simbabwes politischer Hardliner Robert Mugabe von seinen alten Kameraden aus Kriegstagen, Emmerson Mnangagwa und General Constantino Chiwenga, entmachtet wurde. Die ganze Episode war der vorletzte Höhepunkt der tödlichen Fraktionskämpfe zwischen Mugabes Anhängern, den sogenannten „G40", und Mnangagwas Sympathisanten, den „Lacoste", welche die „Zimbabwe African National Union – Patriotic Front" (Zanu-PF) gespalten haben. 2017 wurde Millionen von Simbabwer:innen das Versprechen auf eine neuartige „zweite demokratische Republik" und einen „zuhörenden Präsidenten" verkauft. Als Mnangagwa aus seinem kurzerhand selbstauferlegten „Exil" in Südafrika zurückkehrte und sein Amt antrat, verkündete der neue Präsident der jubelnden Menge, dass Mugabes kriminelle Kumpanen allein deshalb zur Rechenschaft gezogen würden, weil „die Stimme des Volkes die Stimme Gottes" sei. Doch fünf Jahre später hat sich all dies als eklatante, schamlose Lüge herausgestellt. ...

Rejoice Ngwenya

Der Autor ist Politikanalyst aus Harare, Simbabwe

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