Schon seit etwa 800 Jahren nutzt man in Mittelamerika die Technik der „Nixtamalisation". Diese Art der Mais-Zubereitung schützt die Essenden vor der Mangelkrankheit Pellagra, die sich in Durchfall, Demenz und schwerer Dermatitis äußert. In Malawi, wo hauptsächlich Mais gegessen wird und Pellagra verbreitet auftritt, ist Nixtamalisation weitgehend unbekannt. Ob es der richtige Ansatz ist, mittels Aufklärungskampagnen von außen die lokalen Ernährungsweisen zu verändern, ist eine offene Frage. Jedenfalls hat das malawische Gesundheitsministerium weder Zahlen noch eine Strategie, wie der Krankheit zu begegnen ist.
Text und Fotos Diego Menjíbar Reynés
Wenn es ein Lebensmittel gibt, das in jedem Haushalt in Malawi gegessen wird, unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund oder Bezirk, dann ist es nsima. Es ist das Grundnahrungsmittel des Landes und besteht aus einem dicken, geschmacksneutralen Brei aus Maismehl und Wasser. Wo immer man hingeht, ob in einem Restaurant, an Straßenständen oder zu Hause, findet man nsima, das in der Regel von anderen Speisen wie Hülsenfrüchten, Gemüse, Brühen oder Fleisch begleitet wird, um den Geschmack zu verstärken. Seine Verwendung ist in Malawi so verbreitet und traditionell, dass es von der Unesco in die repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Aufgrund der Armut in Malawi sind viele Menschen jedoch auf dieses Nahrungsmittel angewiesen. Welche Risiken birgt der ausschließliche Verzehr von Nsima? ...
Diego Menjíbar Reynés ist ein freier Fotojournalist.