Heft 2/2023, Seychellen

Pandemie-Jargon trifft auf Kreolsprache

Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie Ende 2019 wurde weltweit der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Auf den Seychellen gab sie auch Anlass zu einigen Debatten über die Vielseitigkeit der französischbasierten Kreolsprache der Seychellen.

Von Aneesa Vel

Während der Covid-19-Pandemie fanden auf den Seychellen Vokabeln, die noch nicht vollständig in das Lexikon des Seychellenkreol integriert waren, ihren Weg in das tägliche Repertoire der Sprecher:innen, da sie versuchten, Wendungen wie „soziale Distanzierung", „Schnelle Eingreifteams", „Kontaktverfolgung", „die Kurve abflachen" und andere in sinnvolle Kreolbegriffe zu übertragen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Seychellen laut Verfassung von 1993 eine dreisprachige Sprachenpolitik verfolgen, waren auf Englisch verfasste Pandemie-Botschaften für die meisten Menschen mehr als ausreichend, insbesondere in einer Krise, in der Sprachen nicht die wichtigste Sorge der Öffentlichkeit waren.

Mit täglichen, wöchentlichen, dann vierzehntägigen und inzwischen selteneren Mitteilungen und Pressekonferenzen sorgte die Gesundheitsbehörde dafür, dass von Beginn der Pandemie an der Öffentlichkeit Informationen zum Selbstschutz zur Verfügung gestellt wurden. Später wurde die Behörde in gewisser Weise zum Sprachrohr der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf den Seychellen, da sie den Menschen täglich Informationen und neue Erkenntnisse übermittelte. ...

Aneesa Vel ist leitende Forschungsbeauftragte am Forschungsinstitut für kreolische Sprache und Kultur. Sie hat ihren Master in französischer Linguistik und kreolischen Studien an der Universität von Réunion erworben. Ihr Interesse gilt der kreolischen Linguistik und dem Kreolischen im Bildungswesen.

Vel, Aneesa (2020). 'Kekfwa ou pa'n ganny sa, kekfwa mon a eksplik li an Kreol': The COVID-19 lingo in Seychelles Creole. Seychelles Research Journal. 3 (2), pp. 3-21.

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