Tansanias Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan hat zu Jahresbeginn das Verbot politischer Kundgebungen aufgehoben und der Opposition mehr Handlungsraum zugestanden. Ist diese politische Öffnung bereits die Wiedergeburt der Mehrparteienpolitik in Tansania?
Von Jasper „Kido" Sabuni
Es ist nun zwei Jahre her, dass wir das Ableben von Präsident John Pombe Magufuli betrauerten und dass Präsidentin Samia Suluhu Hassan als sechste Präsidentin der Vereinigten Republik Tansania vereidigt wurde. Der März steht also für gemischte Gefühle unter den Tansanier:innen: Während die einen noch dem Verlust ihres Führers hinterhertrauern, sind andere eher in Jubelstimmung über die neue Führung.
Wir befinden uns also gerade in einer Zwickmühle, denn unsere „afrikanischen" Sitten verbieten es uns, das Ableben eines Menschen zu feiern, aber gleichzeitig neigt man dazu, sich über ein solch unglückliches Ereignis zu freuen. Vielleicht fragt sich der eine, wie das möglich ist, und ein anderer mag sich fragen, was genau er oder sie in diesem Fall denkt und sagen will. Um dies zu verstehen, muss man sich die politische Lage Tansanias zwischen Ende 2015 und März 2021 vergegenwärtigen. ...
Jasper „Kido" Sabuni ein junger Tansanier, der sich für Politik und Entwicklung begeistert.