WIE EINE HOCHPROFITABLE ZUCKERINDUSTRIE die Landbevölkerung in Swasiland/Eswatini im Stich lässt und sich der König und internationale Konzerne daran bereichern.
„Sie bauen Zuckerrohr auf dem Grab meines erstgeborenen Sohnes an. Es tat mir in der Seele weh, das zu sehen. Die Knochen lagen achtlos auf der Erde herum." Die 50-jährige Carol sitzt in ihrer staubigen, provisorisch erbauten Hütte in Simunye, Eswatini. Eine Mischung aus Lehm, Zweigen und allem, das sie ergattern konnte, um es irgendwie zusammenzuhalten. Ihre Behausung sieht zu schwach aus, um sie vor den kalten Winterwinden zu schützen, die durch die Lemombo-Berge wehen.
In dieser abgelegenen Ortschaft einst wohlhabender Bauern mutet ein Bild derart krasser Armut merkwürdig an, ja deplatziert, nachdem man durch endlose Felder üppiger Zuckerrohrfelder gefahren ist, die das Logo der King's Royal Swaziland Sugar Corporation (RSSC) tragen. Carols Dorf war unter den ersten in der Region, die zwangsumgesiedelt wurden, um in den 70er-Jahren der Zuckerrohrproduktion Platz zu machen. Wegen der Armut, die der Zucker in den vertriebenen Gemeinden hinterlassen hatte, wurde er seitdem nur noch das „Hungergetreide" genannt. ...
anonym
Aufgrund möglicher Gefahren für die persönliche Sicherheit möchte der Autor/die Autorin gerne anonym bleiben. Auch die Namen der Bäuerinnen und Bauern wurden geändert.
Der Beitrag erschien am 15.3.2019 auf „africasacountry.com"
https://africasacountry.com/2019/03/bittersweet-swazi-sugar