Heft 3/2020, Simbabwe

„Ein furchtbarer Albtraum“

ERFAHRUNGSBERICHT EINES SIMBABWISCHEN AKTIVISTEN. „Während der weißen Kolonialherrschaft führte ein durchschnittlicher Arbeiter ein besseres Leben als heute unter den schwarzen Führern." Eine Aussage, die polarisiert und provoziert. Doch es ist die nüchterne Bestandsaufnahme des Zimbabwe Congress of Trade Unions (ZCTU), auf die sich der Autor, ein simbabwischer Aktivist und Journalist, beruft. Fast überall im Land vergleicht man jetzt die „guten alten Zeiten" mit dem Simbabwe des Jahres 2020. Zwar lässt der Autor auch seinem persönlichen Frust freien Lauf, jedoch nicht ohne auch deutlich zu machen, dass diese „alten Zeiten" ebenfalls voller Unrecht, Brutalität und Tod waren. Und er stellt eine klare Forderung an die heutige Politik auf.

Japhet Moyo, Generalsekretärin des ZCTU, sagte in einer Stellungnahme zum 40-jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Simbabwes, dass dieser Tag auf leidvolle Weise auf die Not hinweise, die simbabwische Arbeiter gegenwärtig erdulden müssen. „Es ist beschämend und ein schwerer Vorwurf an unsere Führung, dass die Bevölkerung heute mit Wehmut und einem nostalgischen Gefühl auf die Zeiten zurückblickt, in denen Ian Smith ungeachtet seiner unterdrückerischen und rassistischen Herrschaft bessere wirtschaftliche Bedingungen schuf", sagte Moyo. „Ein einfacher Arbeiter hatte während der Kolonialära im Vergleich zur heutigen Situation einen wirtschaftlich besseren Lebensstandard", so Moyo gegenüber der Zeitung New Zimbabwe. ...

Tendai Ruben Mbofana

Der Autor ist simbabwischer Aktivist und Journalist
Sein Beitrag erschien zum 40-Jahre-Unabhängigkeitsjubiläum am 18.4.2020 auf:
https://www.thezimbabwean.co/2020/04/im-grateful-to-have-been-born-and-bred-in-rhodesia/

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