Heft 3/2023, Madagaskar

Der achte Wirbelsturm in 13 Monaten verschärft die Klimakrise im Inselstaat

Madagaskar ist zwar von den schlimmsten Auswirkungen von „Freddy" verschont geblieben. Aber der Inselstaat wurde von dem Zyklon in einer Phase getroffen, in der er sich noch von dem verheerenden Wirbelsturm im Januar sowie sechs vorangegangenen im Jahr 2022 erholte.

Von Velomahanina Razakamaharavo, Lalatiana Rakotondranaivo & Marc Lanteigne

Die Zahl der durch den Zyklon „Freddy" verursachten Todesopfer steigt weiter an. Berichten zufolge sind in Malawi, Mosambik und Madagaskar über 500 Menschen ums Leben gekommen. Der wahrscheinlich längste jemals aufgezeichnete Zyklon – mit der höchsten jemals aufgezeichneten akkumulierten Energie für einen solchen Sturm – traf Afrika im März dieses Jahres bereits zum zweiten Mal. Er verursachte weitreichende Zerstörungen, als er Gebäude, Straßen und Farmen wegfegte.

In Madagaskar kamen mindestens 17 Menschen ums Leben, und mehr als 70.000 Menschen wurden in Mitleidenschaft gezogen, als der Zyklon „Freddy" im Februar über das Land zog und im März erneut mit Wind und Regen auf die Insel einschlug. Auch wenn die Zahl der Todesopfer im Vergleich zu anderen betroffenen Ländern gering ist, werden die Auswirkungen des Sturms auf den Inselstaat tiefgreifend und lang anhaltend sein. Freddy zerstörte wichtige Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser und Straßen, während heftige Regenfälle landwirtschaftliche Betriebe überschwemmten und so die kritische Ernährungslage des Landes weiter verschärften.

Dr. Velomahanina Razakamaharavo ist Forschungsstipendiatin an der University of Reading und arbeitet an der Schnittstelle von Gender, Frieden, Sicherheit und Technologie. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit Friedens- und Konfliktprozessen in Madagaskar.

Lalatiana Rakotondranaivo ist Forschungsassistentin für das Hybricon-Projekt und Kommunikationsspezialistin. Sie hat sich mit Frieden, Konflikttransformation und Klimagerechtigkeit befasst.

Marc Lanteigne ist außerordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der Arktischen Universität Norwegens in Tromsø, wo er sich auf vergleichende internationale Beziehungen einschließlich der chinesisch-afrikanischen Diplomatie spezialisiert hat.

Der Beitrag erschien am 20.3.23 in African Arguments.

Sie möchten gerne weiterlesen?

Bestellen Sie das Einzelheft oder ein Abonnement von afrika süd.