Heft 3/2023, Mosambik

Gehört dem Fahrrad die Zukunft?

Eine Reportage über Mobilität in Mosambik

Von Stefan Ehlert

Diesen Anblick gibt es nirgendwo sonst in Mosambik: Vor der roten Ampel an einer belebten Kreuzung drängt sich ein Pulk von Radfahrern vor nur wenigen Autos. Am Hafen ein ähnliches Bild: Einer Fähre entsteigen Dutzende Passagiere. Auf sie warten ausschließlich Fahrradtaxis. Wir befinden uns in Quelimane, der Hauptstadt der Provinz Zambezia, 1500 Kilometer nördlich der mosambikanischen Hauptstadt Maputo. Hier leben rund 400.000 Menschen, und die die Frage nach der Zukunft der Mobilität scheint hier schon beantwortet zu sein: Sie gehört dem Fahrrad. Sogar einen Fahrradweg gibt es, viel zu schmal, aber es ist der erste und bislang einzige in ganz Mosambik.

Quelimane: Stadt des Fahrrads

Diese Anmutung von Amsterdam, Kopenhagen oder Münster gibt es im ganzen Land nur einmal, in Quelimane. „Stadt des Fahrrades" nennt sie sich offiziell, und dass sie es wurde, dafür gebe es mehrere Gründe, erzählt der Direktor der örtlichen Zentralbibliothek, Janota José Manuel. Er hütet von Amts wegen das gedruckte historische Wissen über seine Stadt: „Ursprünglich, in der Zeit unserer Großeltern, wurde das Fahrrad bei uns anders genutzt als heute, es diente der Versorgung und dazu, Waren von einem Ort zum anderen zu transportieren." ...

Stefan Ehlert ist freier Journalist und lebt seit 2018 in Maputo. Er hat fast alle Provinzhauptstädte Mosambiks bereist. Sein Fahrrad nutzt er nur selten.
Sein Beitrag erschien an 13.02.2023 auf deutschlandfunk.de unter DLF-Hintergrund.
https://www.ardaudiothek.de/episode/hintergrund-deutschlandfunk/mobilitaet-in-mosambik-gehoert-dem-fahrrad-die-zukunft/deutschlandfunk/12379505/

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