Heft 3/2023, Südafrika

Kämpferin gegen Ungerechtigkeit

Die Schriftstellerin und Journalistin Ruth Weiss, die gegen die Apartheid kämpfte, wird endlich in Südafrika geehrt. Am 28. April bekam die heute 99-Jährige von Präsident Cyril Ramaphosa den Orden der Companions von O.R. Tambo verliehen.

Von Melanie Boehi

Ein Prophet gilt nichts im eigenen Land, sagt ein biblisches Sprichwort. Aber an welchem der vielen Orte, an denen die Journalistin, Autorin und Aktivistin Ruth Weiss gelebt hat – Deutschland (wo sie geboren wurde), Südafrika, Südrhodesien (heute Simbabwe), Großbritannien, Sambia und Dänemark – ist sie zu Hause? Am 28. April hat der südafrikanische Präsident den Orden der Companions of O.R. Tambo an Ruth Weiss verliehen, „für ihren Beitrag zum Befreiungskampf" und weil sie „das Licht auf die Ungerechtigkeiten in Südafrika gerichtet hat".

Diese Auszeichnung, mit der Südafrika ausländische Staatsangehörige ehrt, ist insofern bedeutsam, als Ruth Weiss zum ersten Mal in Südafrika öffentlich anerkannt wird. Im Jahr 2010 wurde ein deutsches Gymnasium nach ihr benannt, 2014 verlieh ihr Deutschland das Bundesverdienstkreuz, und 2020 ernannte das Pen-Zentrum deutschsprachiger Schriftsteller im Ausland sie zu seiner Ehrenvorsitzenden. ...

Melanie Boehi ist Postdoctoral Researcher, Universität Lausanne, Abteilung für Geschichte, University of the Witwatersrand.
Ihr Beitrag erschien am 27.4.2013 in The Conversation.

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