Madagaskar verkündet ein radikales Gesetz, mit dem es auf die Anhäufung von Fällen von Vergewaltigung Minderjähriger reagiert. Mit den Bestimmungen der Verfassung des Inselstaates ist es allerdings kaum vereinbar.
Von Yanne Lomelle
Im Februar 2024 stimmten die madagassische Nationalversammlung und der Senat für einen Gesetzentwurf zur Einführung der Kastration als Strafe für Kriminelle, die der Vergewaltigung von Minderjährigen für schuldig befunden wurden. Eine Bestimmung, die Menschenrechtsschützer:innen die Haare zu Berge stehen lässt. Amnesty International und die EU-Repräsentantin in Madagaskar, Isabelle Delattre, wiesen auf den unmenschlichen Charakter dieser Gesetzgebung hin. Einwände, die nicht ausreichten, um den Prozess zu stoppen. ...
Yanne Nobiniaina Lomelle arbeitet als freie Journalistin in Madagaskar.
Übersetzt aus dem Französischen.