Heft 3/2024, Namibia

Laidlaw Peringanda. Herero-Künstler und postkolonialer Aktivist in Swakopmund

Ortstermin in Matutura, einem Stadtteil weit außerhalb des Zentrums von Swakopmund. Zwischen all den Einfamilienhäusern fällt das Auge auf ein Haus, vor dem eine kleine Hütte bemalt mit einem bunten Wandbild steht. Es zeigt Dünen der Namib. Eingerahmt wird die Wüstenlandschaft von zwei Palmen. Ein Idyll wie in einem Werbeflyer für Namibia-Tourist:innen könnte man meinen, wäre da nicht der Schriftzug „SWAKOPMUND GENOCIDE MUSEUM". Rechts ist ein Denkmalstein zu erkennen mit der Inschrift „Nama and Ovaherero Genocide 1904-1908 Swakopmund". Im Inneren hängen koloniale Kriegsfotografien aus der Zeit, als Namibia noch „Deutsch-Südwestafrika" hieß. Laidlaw Peringanda, der Hausherr, hat den kleinen Anbau auf seinem Privatgrundstück errichtet. Als Initiator des Museumsprojekts möchte der Fünfzigjährige aber noch weit über dieses Provisorium hinaus. ...

Joachim Zeller aus Swakopmund/Namibia lebt als Historiker in Berlin. Zuletzt ist von ihm erschienen: Berlin - Eine postkoloniale Metropole. Ein historisch-kritischer Stadtrundgang im Bezirk Mitte (mit Oumar Diallo), 2. Aufl. 2024. Englische Ausgabe: Berlin - A Postcolonial Metropolis. A Critical History Walking Tour of Central Berlin (beide im Metropol-Verlag Berlin).

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