Heft 4/2018, Südafrika

Studentische Proteste: Was bleibt?

ES WAR EINE NEUE GENERATION VON STUDIERENDEN, DIE IN DEN JAHREN 2015 UND 2016 IN SÜDAFRIKA AUF DIE BARRIKADEN GING. Damals demonstrierten sie über Monate hinweg an den Hochschulen, auf der Straße, vor dem Parlament in Kapstadt und am Regierungssitz in Pretoria. Die Proteste richteten sich gegen den bis heute fortbestehenden Rassismus und klagten mehr soziale Gerechtigkeit ein. Vor allem aber forderten die Studierenden die Dekolonisierung von Hochschule und Gesellschaft.

Mehr als drei Jahre sind vergangen, seitdem der Student Chumani Maxwele den Aufstand der Studierenden mit einer spektakulären Aktion lostrat. Am 9. März 2015 hatte er einen Eimer voller menschlicher Fäkalien gegen eine Statue des britischen Kolonialisten Cecil John Rhodes auf dem Campus der Universität Kapstadt (UCT) geschleudert. Der Imperialist und Minenkapitalist gilt vielen als besondere Symbolfigur des südafrikanischen Kolonialismus. Fortan überschlugen sich die Ereignisse. ...

Heike Becker

Die Autorin lehrt Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität des Westkap (UWC) in Südafrika. Sie arbeitet zu Themen an der Schnittstelle von Kultur und Politik und ist insbesondere an Erinnerungspolitik, Populärkultur, digitalen Medien und widerständigen sozialen Bewegungen im südlichen Afrika (Südafrika und Namibia) interessiert.

Der hier leicht gekürzte Beitrag erschien zuerst in „Standpunkte 6/2018" der Rosa Luxemburg Stiftung. Wir danken für die freundliche Zusammenarbeit.

Sie möchten gerne weiterlesen?

Bestellen Sie das Einzelheft oder ein Abonnement von afrika süd.