Heft 5/2021, Südafrika: Plünderungen

Die Ursachen für Chaos und Gewalt

SÜDAFRIKA WURDE IM JULI TAGELANG VON BRANDSTIFTUNGEN UND PLÜNDERUNGEN HEIMGESUCHT. Ein gefährlicher Flächenbrand, der auf die Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma folgte. Dieser war kurz zuvor wegen Missachtung der Justiz zu 15 Monaten Haft verurteilt worden. Mindestens 342 Menschen starben bei den Unruhen. Am schlimmsten getroffen hat es die Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng – Regionen, in denen nicht nur ein Großteil der südafrikanischen Bevölkerung lebt, sondern in denen auch ein großer Anteil des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet wird. Präsident Cyril Ramaphosa sprach von einem „geplanten Angriff auf unsere Demokratie". Die Ursachen liegen tief und haben viel mit den Spannungen innerhalb des ANC zu tun.

„Hier hat alles angefangen", sagt Aidan David. Er steht vor dem Lieferanteneingang eines ausgebrannten Supermarkts. Das Dach ist halb eingestürzt, Türen aufgebrochen, Fenster zersprungen. Zuerst wurden die Alkoholvorräte geplündert, dann die Lebensmittel. Während das Gebäude in Flammen aufging, entzündete sich ein Flächenbrand: Massenplünderungen. Im Geschäftszentrum seines Heimatviertels Isipingo gleichen viele Gebäude jetzt nur noch ausgebrannte Ruinen. ...

Leonie March

Die Autorin ist freie Journalistin mit Sitz in Durban und Mitglied des Netzwerks freier Auslandskorrespondenten weltreporter.net.
Ihr Beitrag erschien im Deutschlandfunk vom 23.7.2021
https://www.deutschlandfunk.de/suedafrika-die-ursachen-fuer-chaos-und-gewalt.724.de.html?dram:article_id=500761

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