Im Vorfeld des ANC-Wahlkongresses im Dezember spielen sich in den Provinzen Machtkämpfe ab, die über die zukünftige Politik des ANC entscheiden können. Ob Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa auch weiterhin die Partei in die nächsten Wahlen führen kann, hängt nicht zuletzt von der Haltung der ANC-Führung der stets umkämpften Provinz KwaZulu-Natal ab.
Von Ringo Raupach
Es ist ein bewährtes Muster in Südafrika: Knapp anderthalb Jahre vor den nächsten nationalen Parlamentswahlen sortieren sich die Lager in der Regierungspartei ANC mit Blick auf den im Dezember bevorstehenden Wahlkongress. In der Vergangenheit leiteten die im Rahmen der Nationalen Konferenz getroffenen Beschlüsse das Ende der Amtszeiten sowohl von Thabo Mbeki als auch von Jacob Zuma ein. Beide hatten in den Jahren 2007 bzw. 2017 die Parteiführung an einen rivalisierenden Kandidaten verloren. Im Anschluss konnten sie sich nicht mehr bis zum regulären Wahltermin im Präsidentenamt halten. Zuletzt wurde Jacob Zuma im Februar 2018 zum Rücktritt als Staatspräsident gezwungen in Folge seines Machtverlustes innerhalb der Partei und einer Flut von Korruptionsvorwürfen. ...