Heft 5/2023, Mosambik

Die AgriMulheres aus Nampula

Frauengruppen im Norden Mosambiks – Der Kampf um Gleichberechtigung und seine Bedeutung für Klimaresilienz.

Von Michaela Meurer und Jemusse Abel Ntunduatha.

Auch in Mosambik sind heute die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr zu ignorieren: Regenzeiten werden unregelmäßig und kürzer, Dürreperioden intensiver und länger, die tropischen Wirbelstürme Zyklone nehmen zu. Diese ökologischen Veränderungen wiederum ziehen eine Reihe weiterer Problemen für Bewohner:innen des südostafrikanischen Küstenlandes nach sich: Regelmäßig werden ganze Stadtviertel und Landstriche geflutet, das Risiko von Krankheiten steigt, Infrastruktur wird beschädigt oder zerstört. Auf dem Land erschweren Trockenheit und Starkregen den Anbau – vor dem Hintergrund, dass rund 70 Prozent der Menschen direkt von Landwirtschaft abhängen, ist das höchst problematisch.

Insgesamt stellt sich die Umsetzung von Adaptionsmaßnahmen an den Klimawandel in Mosambik bisher als schwierig dar. Die Bevölkerung ist es zwar bis zu einem gewissen Grad gewohnt, mit Dürrephasen oder Zyklonen umzugehen – um sich gegen die anstehenden, massiven ökologischen Veränderungen zu wappnen, wird dies jedoch nicht ausreichen. Insbesondere ärmere Bevölkerungsschichten stehen hier vor großen Problemen: Oft leben sie in Bereichen mit schlechter Infrastruktur und unter Bedingungen, die bei Starkwetterereignissen kaum Schutz bieten.

Frauen sind hierbei auf besondere Weise betroffen. Vielfach für Sorgearbeit in den Familien zuständig, verlängern sich Wege, um Wasser zu holen oder Feuerholz zu sammeln, und damit intensiviert sich die alltägliche Arbeitsbelastung. Vielfach leben Frauen zudem in finanzieller Abhängigkeit und ihre Möglichkeiten, geeignete Vorkehrungen gegen Klimawandel zu treffen, sind äußerst begrenzt.

Vor diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Beitrag den AgriMulheres aus Nampula – Frauengruppen, die in dieser Nordprovinz Mosambiks gemeinsam Gartenbau betreiben. Auf diese Weise erwirtschaften sie eigenes Einkommen, erweitern ihre Handlungsspielräume in einer weitgehend patriarchalen Gesellschaft und, so unser Eindruck, tragen zu einer allmählichen Veränderung von Geschlechterbeziehungen und damit auch zu einer Steigerung von Resilienz gegen Klimawandel bei.

Der Text ist Ergebnis unserer anthropologischen Forschung, die wir im Rahmen des Forschungsprojektes Nisansa von Februar bis Juli 2022 in Nampula durchgeführt haben. Dabei haben wir uns mit sozialen Dynamiken von Klimawandel befasst und lokale Reaktionen und Antworten betrachtet. In diesem Rahmen haben wir verschiedene Gruppen der AgriMulheres kennenlernen und begleiten dürfen.

Hintergrund und Bedeutung der AgriMulheres

„Normalerweise war mein Mann für den Verkauf unserer Ernte zuständig. Nicht selten ist er direkt vom Markt mit Freunden um die Häuser gezogen – für mich und die Kinder blieb dann oft nur ein kleiner Teil des Geldes übrig. Heute ist das anders: Ich verkaufe und verwalte mein Geld selbst. Das hat unsere Lebenssituation deutlich verbessert! Ich kann Schulbücher kaufen, Essen und vom übrigen Geld habe ich beispielsweise die Stühle gekauft, auf denen ihr gerade sitzt."
(Mitglied der AgriMulheres von Marocane, Februar 2022)

Wie viele Gesellschaften weltweit ist auch die mosambikanische deutlich durch patriarchale Strukturen geprägt. Arbeits- und Wirkungsbereiche von Männern und Frauen sind relativ klar getrennt und Mitspracherechte unterschiedlich verteilt. Die Situation von Frauen ist dabei gemeinhin deutlich prekärer. Das äußert sich im erschwerten Zugang zu grundlegenden sozialen Diensten und damit einem niedrigeren Bildungsniveau, einer höheren Analphabetenrate, aber auch schlechterer Gesundheit, geringerem Arbeits- und Einkommensniveau sowie unsicherem Zugang zu Land. Hinzu kommt eine stärkere Arbeitsbelastung – im ländlichen Raum durch die doppelte Zuständigkeit für Feldarbeit sowie Sorgearbeit für die Familien und Haushalte. Weitreichend ist zudem die ökonomische Abhängigkeit vom Ehemann oder männlichen Familienangehörigen, wie sie unsere Gesprächspartnerin im Zitat oben andeutet.

Im Norden Mosambiks stellen sich Geschlechterverhältnisse allerdings noch einmal komplexer dar. Die Macua, die größte Bevölkerungsgruppe im Norden, ist matrilinear organisiert – Erbfolge funktioniert hier also über die weibliche Verwandtschaftslinie und im ländlichen Raum ist es üblicherweise der Ehemann, der zur Familie der Ehefrau zieht. Hier nehmen Frauen also durchaus eine besondere gesellschaftliche Position ein, weshalb es Stimmen aus der Forschung gibt, die hier von gleichberechtigten Geschlechterbeziehungen sprechen. Viele feministische und fortschrittliche Stimmen, die wir sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten gehört haben, vertreten jedoch eine ganz andere Auffassung. Es stimmt zwar, dass die matrilineare Verwandtschaftsstruktur der Macua es den Frauen erleichtert, die Verbindung zu ihrer biologischen Familie aufrechtzuerhalten. Doch trotz der Vererbung über die weibliche Linie sind die zentralen Akteure und Entscheidungsträger dennoch die männlichen Familienmitglieder. So bleiben Frauen auch in dieser Form sozialer Organisation in einer sozial und wirtschaftlich abhängigen Position und ihre Partizipationsmöglichkeiten sind klar begrenzt.

Hier setzt das Projekt der AgriMulheres an. Es versucht solche Abhängigkeiten zu reduzieren und dabei insgesamt zu einer kontinuierlichen Veränderung von patriarchalen Geschlechterbeziehungen beizutragen. Dies funktioniert über die Gründung von Frauengruppen, die eigene Gartenflächen bewirtschaften. Der Verkauf der Produkte schafft den Frauen eigenes Einkommen, das sie gezielt und selbstbestimmt für die Bedarfe der Familie einsetzen können. Gestartet wurde das Projekt 2018 mit Fördergeldern einer internationalen NGO; die Umsetzung oblag drei lokalen Organisationen der Zivilgesellschaft aus Nampula. Sie unterstützten die Gründungen der Frauengruppen und den Aufbau von Vereinsstrukturen und boten Fortbildungen in Gartenbau, Verkauf und Finanzplanung an. Darüber hinaus führten sie Alphabetisierungskurse und Angebote zur Diskussion und Reflexion von Geschlechterbeziehungen durch. 2021 endete die Förderung – seitdem wirtschaften die von uns besuchten Frauengruppen selbständig weiter.

Letztlich handelte es sich hier also um ein recht klassisches zivilgesellschaftliches Entwicklungsprojekt, was nicht unbedingt unproblematisch ist. Häufig werden solche Projekte fertig konzipiert von externen Akteuren des Globalen Nordens in den Globalen Süden getragen und laufen daher Gefahr, eher die eigenen Werte und Interessen umzusetzen, denn lokale Logiken und Bedarfe zu bedienen. Relativ kurze Projektlaufzeiten erschweren zudem die Umsetzung längerfristig wirksamer Veränderungen. Und doch haben wir nach unseren Aufenthalten bei verschiedenen Frauengruppen in Nampula den Eindruck, dass dieses Projekt vor Ort durchaus viel Positives bewirkt hat. Zwar extern konzipiert, setzt es durchaus an bestehenden Dynamiken an. So waren die Frauen in den meisten Fällen bereits auf informelle Weise organisiert und entschieden sich in diesen Zusammenhängen aktiv dafür, am Projekt teilzunehmen. Die Intervention des Projektes bestand also im Wesentlichen darin, diese bestehenden informellen Gruppen im Aufbau langfristigerer Organisationsstrukturen zu unterstützen sowie Inputs und technische Weiterbildungen anzubieten. Überzeugend empfanden wir zudem die unzähligen Aussagen, dass Lebensbedingungen tatsächlich verändert werden konnten.

Inwiefern die einzelnen Gruppen auch ohne die kontinuierliche Unterstützung nach Projektende 2021 weiterbestehen werden, wird sich zeigen müssen. Bei mehreren Gruppen aber hatten wir den Eindruck, die Strukturen sind mittlerweile so gefestigt, dass dies wirklich gelingen kann.

Erfolge und Herausforderungen: fünf Jahre Erfahrungen als AgriMulheres

„Wir verkaufen selbst, wir planen selbst, wir investieren Geld für die Kinder in der Schule und wir investieren Geld, um ein Haus zu kaufen. Anderes Geld sparen wir erst einmal, um dann unser Saatgut für die nächste Saison zu kaufen."
(Mitglied der AgriMulheres von Itoculo, März 2022).

In den letzten Jahren haben die Mitglieder der AgriMulheres in vielen Bereichen neues Wissen erworben und Erfahrungen gesammelt. Dies betrifft zuallererst den Gemüseanbau selbst. Bewohnerinnen der höher gelegenen und dadurch feuchteren Gebiete im Westen der Provinz Nampula gärtnern seit Langem und brachten daher bereits weitreichende Erfahrungen im Gemüseanbau mit. Im Osten der Provinz hingegen wurde aufgrund der schlechten Böden und starken Trockenheit Gartenbau bisher kaum praktiziert. Dies hängt laut unserer Gesprächspartnerinnen auch damit zusammen, dass hier während der Kolonialzeit in großem Stile Sisal und Baumwolle produziert wurden. Die Monokulturen haben die Böden derart verdichtet, dass sie nur noch schwer Wasser aufnehmen und speichern können. Trotz dieser schwierigen Ausgangsbedingungen gibt es heute aber auch im östlichen Teil von Nampula AgriMulheres, die mit großem Erfolg produzieren.

Auch hinsichtlich der effizienten Vermarktung ihrer Produkte haben sich die Frauen professionalisiert: Sie berücksichtigen nun Preisschwankungen und lagern gegebenenfalls ihre Produkte, um bessere Preise erzielen zu können. Neue Kooperationen sind entstanden, in einigen Gemeinden arbeiten die Frauen beispielsweise mit der Schulkantine zusammen und können so einen großen Teil ihrer Produkte direkt verkaufen. Andere haben den Verkauf kollektiviert: Hierdurch stellen sie so große Mengen zur Verfügung, dass Ankäufer direkt zu ihnen in die Gemeinde kommen und sie ihre Produkte nicht mehr selbst über weite Strecken in Städte und größere Ortschaften transportieren müssen.

Auf diese Weise haben die AgriMulheres ein Stückchen wirtschaftliche Unabhängigkeit erlangt – eine Unabhängigkeit, die sich auch in ihrem Selbstverständnis niederschlägt. Wie im Zitat oben berichten viele unserer Gesprächspartnerinnen eindrucksvoll, dass sie es inzwischen als selbstverständlich erachten, eigenständig zu wirtschaften, zu verkaufen und zu planen. All dies verändert nun allmählich auch die Beziehungen innerhalb der Familien und Ehepaare: Einige Frauen berichten, dass sie mittlerweile das gesamte Familieneinkommen selbst oder gemeinsam mit ihrem Mann verwalten und gezielt für das Wohlergehen der Familie einsetzen können.

Einfach war dieser Weg nicht; im Gegenteil berichten viele von der anfänglichen Abwehrhaltung ihrer Ehemänner und von den Schwierigkeiten, die sie bei der Gründung ihrer eigenen Frauengruppe hatten. Dies änderte sich jedoch, als die Familien konkret von den Vorteilen der Frauengruppen zu profitieren begannen, und so ist heute die Unterstützung durch die Ehemänner deutlich größer. Und auch über die beteiligten Frauen hinaus scheint das Projekt eine Wirkung zu haben:

„Auch in der Gemeinde bemerken die Leute bereits die Veränderungen bei uns Frauen aus der Gruppe. Sie sehen, wie anders wir in unseren Häusern und Familien leben. Und wenn die Nachbarinnen sehen, dass wir Frauen im Garten einfach arbeiten, wie es uns gefällt, dann machen einige das durchaus nach. So gibt es schon eine Veränderung bei uns in der Gemeinde."
(Mitgleid der AgriMulheres von Itoculo, März 2022).

Allerdings stehen die Frauen auch vor Herausforderungen, auf die sie noch keine Antworten finden konnten und deren Lösung nur teilweise im eigenen Handlungsspielraum liegt. Zu internen Konflikten, die die Gruppendynamik erschweren können, kommen die schwierigen ökologischen Rahmenbedingungen und eine Reihe von strukturellen Hindernissen. Zum einen fehlt es an maschineller und technischer Unterstützung, wodurch das Gärtnern mit großem körperlichem Aufwand verbunden ist. Es wird fast alles in Handarbeit gemacht – vom Pflügen bis zum Bewässern der Felder und häufig auch dem Transport der Produkte bis zur nächstgelegenen großen Straße. Hinzu kommt in vielen Fällen starker Wassermangel; vor allem ab August oder September wird vielerorts das Wasser knapp. Bis zum Beginn der Regenzeit im Dezember vertrocknen viele der Felder; ein Zeitraum, in dem im Prinzip eine weitere Erntephase möglich wäre. Aufgrund des Klimawandels sind zum einen kürzere und unregelmäßigere Regenzeiten und zum anderen intensivere und längere Dürreperioden zu befürchten, was die Situation weiter erschweren wird.

Problematisch ist darüber hinaus der Zugang zu Land: Obwohl die Frauengruppen als Vereine theoretisch einen Landtitel beantragen können, steht freies Land selten zur Verfügung. Die Gebiete um die Gemeinden herum sind meist bereits in Familienbesitz. Daher haben die Gruppen keine andere Wahl, als Land temporär zu pachten. In Konfliktfällen kam es mehrfach vor, dass solche Pachtverträge aufgelöst wurden und die Frauen auf neuen Feldern von vorne beginnen mussten.

Trotz allem scheinen für uns die AgriMulheres ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sozialer und wirtschaftlicher Wandel möglich sind. Es stimmt, dass nicht alle Gruppen erfolgreich waren und dass uns auch Frauen begegnet sind, die klar sagen, dass sie ohne externe Unterstützung nicht weitermachen könnten. Andererseits sind wir doch auch immer wieder auf AgriMulheres gestoßen, die ihre Lebensbedingungen deutlich verbessert haben, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf ihr Selbstverständnis und Fragen der Gleichstellung, und die fest entschlossen sind, auf diese Weise weiter zu gärtnern und zu leben.

Geschlechtergerechtigkeit und Klimaresilienz? Einige Überlegungen

Aber was hat all dies nun mit Klimawandel zu tun? Inwieweit kann der Kampf um Geschlechtergerechtigkeit auch für die Anpassung an den Klimawandel und die Entwicklung resilienter Strukturen von Bedeutung sein? Unserer Meinung nach gibt es mehrere wichtige Punkte:

Erstens konnten viele der befragten Frauen das erwirtschaftete Einkommen direkter für das Wohlergehen ihrer Familien einsetzen. Sie investierten in ausreichend Nahrungsmittel, finanzierten Schulbücher oder ersetzten Schilfdächer durch solideres Wellblech. Diese zumindest minimale Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingung wird die Familien auch im Angesicht klimawandelbedingter ökologische Probleme ein klein wenig widerstandsfähiger machen.

Zweitens haben die AgriMulheres durch Alphabetisierungskurse und Weiterbildungsmaßnahmen vor allem im Bereich Finanzen und Marketing Fähigkeiten erworben, die ihre Chancen auf Jobs außerhalb der Gärtnerei erhöhen. In einer Situation, in der Landwirtschaft und Anbau immer schwieriger werden, kann diese Möglichkeit große Bedeutung haben.

Drittens birgt die gärtnerische Tätigkeit selbst eine große Chance. Einige Frauengruppen nutzen heute agrarökologische Techniken. Die Umstellung auf diese Form des Anbaus bedeutet zwar zu Beginn einen Mehraufwand, hat jedoch mehrere Vorteile. Beispielsweise wird der Erosion von Böden vorgebeugt – eine Gefahr, die aufgrund der durch den Klimawandel verursachten starken Regenfälle zunimmt. Außerdem werden Böden weniger stark belastet und können daher viel länger genutzt werden. Dies schützt einerseits die Wälder, da keine neuen Flächen gerodet werden müssen. Andererseits wird die Rotation von Feldern heute ohnehin immer schwieriger, denn die Provinz Nampula ist Teil des Nacala-Korridors, einem „Entwicklungskorridor", in dem eine Reihe landwirtschaftlicher Großprojekte angesiedelt wurden. Land für die Nutzung von Kleinbäuerinnen wird hierdurch immer knapper. Die Möglichkeit einer langfristigen, regenerativen Bewirtschaftung der Flächen, zum Beispiel durch Agrarökologie, ist in dieser Situation also sehr vorteilhaft.

Abgesehen von diesen eher direkten Dimensionen können viertens auch veränderte Geschlechterbeziehungen und eine stärkere Mitsprache von Frauen ein entscheidender Faktor für Resilienz sein. Klimapolitik, die häufig top-down implementiert wird und in erster Linie auf technologische Antworten setzt, steht heute immer stärker in der Kritik. Stattdessen befürworten viele dezentrale Lösungsansätze und Anpassungsprojekte, die von den betroffenen Bevölkerungsgruppen mitentwickelt werden. Damit diese Entwicklungen zu einer tatsächlichen Verbesserung für alle führen, müssen möglichst viele Gruppen und Einzelpersonen aktiv beteiligt werden. Der Beitrag der AgriMulheres zu mehr Gleichberechtigung und damit zu der Möglichkeit einer stärkeren Mitsprache von Frauen ist vor diesem Hintergrund besonders relevant.

Es ist klar, dass all diese Chancen ihre Grenzen haben: Die Bevölkerung im Norden Mosambiks kann sich zwar auf den Klimawandel vorbereiten und widerstandsfähige soziale und landwirtschaftliche Strukturen aufbauen, vieles jedoch entzieht sich ihrer Kontrolle. So ist es sinnvoll, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken wie die Agrarökologie auf lokaler Ebene einzuführen; die Verringerung von Emissionen und die Eindämmung des Klimawandels erfordern jedoch einen Wandel von Wirtschaft und Politik auf globaler Ebene und insbesondere im Globalen Norden.

Dies schmälert jedoch nicht den Wert der Veränderungen, die die Frauen von Nampula in den letzten Jahren initiieren konnten, und es gilt anzuerkennen, dass es vielen AgriMulheres gelungen ist, ökonomische Spielräume zu vergrößern, die Lebensbedingungen der Familien zu verbessern und Geschlechterbeziehungen, auch über die Frauengruppen hinaus, zu verändern.

Michaela Meurer ist Anthropologin an der Universität Marburg. Sie hat zum Thema Naturschutz und Landrechte in einem Schutzgebiet in der brasilianischen Amazonsregion geforscht und promoviert und arbeitet derzeit in einem Forschungsprojekt zu sozialen Klimawandelfolgen in Brasilien, Kolumbien und Mosambik.

Jemusse Abel Ntunduatha ist Historiker und Politologe an der UniRovuma in Nampula, Mosambik. Für seine Promotion untersucht er lokale Anpassungsstrategien in Nampula, die mit Anpassungsprogrammen der Regierung im Widerspruch stehen.

2022 haben wir im Rahmen des Forschungsprojekts Nisansa (www.nisansa.org) gemeinsam in Nampula geforscht. Der Text basiert auf den dort erhobenen Daten und gewonnen Eindrücken.