Heft 6/2014, Südafrika: Pfingstkirchen

Glaube, Gender und Aids

CHRISTLICHEN GRUPPEN, INSBESONDERE PFINGSTKIRCHEN, MÜSSEN AUF DIE AIDS-EPIDEMIE IN SÜDAFRIKA REAGIEREN. Das betrifft auch die Geschlechterordnung.

 

Religiöse Akteure handeln innerhalb gesellschaftlicher und politischer Prozesse. Ihr Umgang mit Aids und Geschlechterverhältnissen ergibt sich in einer Art Pfadabhängigkeit sowohl aus eigenen religiösen Traditionen als auch aus der Auseinandersetzung mit anderen kulturellen Geschlechtermodellen, säkularem Aids-Aktivismus und nationalen politischen Debatten. Die Reaktionen auf HIV/Aids sind in erster Linie taktische Formen von Religion, welche die existierende Geschlechterordnung akzeptieren, aber gewissermaßen in deren Innenraum die Situation von Frauen zu verbessern versuchen. Diese Umgangsformen tendieren dazu, Normen und Praktiken von „getrennten Sphären" für Frauen und Männer zu verfestigen....

 

Marian Burchardt

 

Der Autor ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen.

Eine ausführliche Version dieses Artikels erschien in der Zeitschrift Peripherie.
Marian Burchardt: Besser leben ohne Männer? Taktische Religion, Geschlechterordnung und HIV/Aids in Südafrika. In: Peripherie Nr. 118/119, 30. Jg. 2010, Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster, S. 211-236. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift und des Verlags.

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