Südafrikas gescheiterte Landreform. Die nach Apartheid eingeleitete Umverteilung von Land hat sich vornehmlich auf Produktivität konzentriert. Auf dem Land spielen aber auch andere sozioökonomische Bedingungen eine Rolle. Ohne diese zu berücksichtigen, muss eine Landreform scheitern.
Von Elizabeth Hull
Es besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass die Landreform in Südafrika nicht die von vielen erhofften Veränderungen gebracht hat. Zwangsvertreibungen aufgrund von „Rassentrennung" und Landenteignung waren zentrale Merkmale der kolonialen Eroberung und der Apartheidherrschaft. Um hier Abhilfe zu schaffen, setzte sich der neu gewählte Afrikanische Nationalkongress (ANC) 1994 das Ziel, innerhalb der ersten fünf Jahre seiner Regierungszeit 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Besitz der Weißen an Schwarze umzuverteilen. Doch dieses Ziel wurde immer wieder verfehlt. Nun hofft die Regierung, es bis 2030 zu erreichen. ...
Elizabeth Hull ist Hochschuldozentin für Sozialanthropologie, SOAS, Universität London.
Ihr Beitrag erschien am 17.10.2022 in The Conversation:
https://theconversation.com/land-reform-in-south-africa-is-failing-ignoring-the-realities-of-rural-life-plays-a-part-190452?utm_source=twitter&utm_medium=bylinetwitterbutton